EUROPAS AVANCIERTESTER KULTURPREIS FEIERT SEIN 15 JÄHRIGES JUBILÄUM!
Grußwort von Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend
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„Vereint in Vielfalt“ – das Motto der Europäischen Union erinnert uns konkret wie elementar die kulturelle Vielfalt für das europäische Projekt ist. Unser Kontinent ist ein Mosaik der Vielfalt, von Jahrhunderten des Dialogs und Austausches verschiedener Nationen, Sprachen und Kulturen geformt; und innerhalb dieser Vielfalt gedieh er und entwickelte seinen einzigartigen kulturellen Reichtum.
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Wir interpretieren die Welt durch die Kultur. Je vielfältiger sie ist, desto tiefer ist das Verständnis unseres Umfelds – und was es bedeutet Mensch zu sein.
Dementsprechend ist es nur natürlich, als Union danach zu streben die Grenzen unserer Kultur zu weiten. Wir möchten erhalten – tatsächlich sogar oft wiederherstellen, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben. Ihr Erbe, unser kulturelles Erbe ist wertvoll und inspirierend. Auf der anderen Seite sind wir keine passiven Empfänger dieses Erbes. Wir machen es uns zu eigen, durch innovative Ansätze und kritisches Denken. Wir bauen darauf auf, um es dynamisch zu gestalten, als lebendige Bibliotheken des menschlichen Ausdrucks – nicht nur mit neuer Kunst, sondern auch mit neuen Kunstformen, neuer Praxis und neuem Vokabular, damit wir alle unter der Vielfalt geeint leben können.
Um diese lebendige Bibliothek zu pflegen, bedarf es der Pflege derjenigen, die sie schreiben. Musik, Literatur, Schauspiel, Architektur und der Mode – kulturelle und kreative Sektoren interagieren und entwickeln sich konstant. Deren Interaktion kreiert ein mächtiges Ökosystem, in welchem sich Künstler gegenseitig inspirieren, das Andersdenken und die Innovation fördern und gemeinsam kreativ sind.
Der 15. Europäische Kulturmarken Award tut ebendies. Er pflegt den kulturellen Transfer zwischen einigen der kreativsten Personen die wir haben, indem er zur Innovation verhilft. Events wie solche helfen uns ein Ökosystem zu entwickeln, das Künstler sowie kulturelle und kreative Experten unterstützt; und dabei unsere Bibliothek des Europäischen Inhalts bereichert.
Ich bin sicher, dass während dieser schweren Zeit, in der der kulturelle und kreative Sektor beginnt sich von der Covid-19-Krise zu erholen, Ihre Leidenschaft und Arbeit die Lösungen hervorhebt und für unser kulturelles Milieu neue Impulse schafft. Millionen von Europäern auf dem ganzen Kontinent werden von Ihren Ideen und innovativen Initiativen inspiriert sein.
Durch die Arbeit von unserem kulturellen und kreativen Sektor sind wir Herausforderungen immer wieder mit Kreativität und Selbstbewusstsein begegnet. Lassen Sie uns fest verwurzelte Muster überdenken und auf dem Potential der Kultur aufbauen – für einen Neuanfang in einer nachhaltigen Zukunft!
Ihre Mariya Gabriel
EU-Kommissarin für Innovation, Wissen, Kultur, Bildung und Jugend
Grußwort der Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering MdB und Schirmherrin des Europäischen Kulturmarken-Awards
©Jorinde Gersina
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Das chinesische Schriftzeichen für Krise besteht aus zwei Symbolen: Gefahr (wei) und Chance (ji). Die Gefahren der aktuellen Corona-Krise haben wir in den letzten Wochen zur Genüge vor Augen geführt bekommen. Jetzt ist es Zeit für die Chancen.
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Die Krise hatte gerade für Kulturschaffende schwerwiegende Folgen. Theater, Galerien, Kinos und Clubs mussten bereits ganz zu Beginn der Krise schließen und können auch jetzt erst sehr langsam wieder öffnen. Für viele Künstlerinnen und Künstler war und ist das existenzbedrohend. Die Kultur in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, entspricht unserem Kulturverständnis und ist ein Gebot Solidarität.
Gleichzeitig hat die Krise aber auch viele kreative Energien freigesetzt. Zum Beispiel, wie sich Kultur im digitalen Raum entfalten kann. Oder wie Digitalisierung Kultur für neue Gruppen erschließen, Kultur noch offener und zugänglicher machen kann. Hieran müssen wir jetzt anknüpfen. Wenn wir die richtigen Konsequenzen aus der Krise ziehen, kann es uns gelingen, dass wir nicht nur den Schaden reparieren, sondern etwas Neues schaffen.
Für mich sind dabei zwei Aspekte besonders wichtig, die auch bei dem diesjährigen Kulturinvest-Kongress und dem Europäischen Kulturmarken-Award im Vordergrund stehen: Nachhaltigkeit und Europa.
Corona hat uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass wir globale Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können. Weder eine Pandemie noch der Klimawandel kennt Grenzen oder Nationalitäten. Wir müssen die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung gemeinsam legen. Und gemeinsam heißt: als internationale Gemeinschaft, als Zivilgesellschaft, als Wissenschaft und Kultur.
Gerade Kultur kann und muss ein Motor der Veränderung hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft sein. Denn die Transformation in eine Nachhaltigkeitsgesellschaft ist am Ende vor allem eins: ein kulturelles Projekt der Selbst-Veränderung. Daher braucht es noch mehr internationalen Kulturaustausch. Es braucht das gemeinsame Nachdenken, aber auch das gemeinsame Handeln.
Erfolgreich können wir dabei nur als Europäer sein. In einer Welt, in der Multilateralismus und internationale Zusammenarbeit zunehmend unter Druck geraten, hat Europe eine Verantwortung, sich international für ein friedliches Miteinander einzusetzen. Daher müssen wir Europa stärken. Und das heißt zunächst: den Zusammenhalt innerhalb Europas stärken. Das hat die Corona-Krise uns noch einmal verdeutlicht. Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis für Europa und das Bewusstsein geteilter Verantwortung für die Zukunft.
Auf Sie kommt es dabei besonders an: auf europäische Künstlerinnen und Künstler, Kreative und Kulturschaffende, Kulturmanager und –vermittler; auf Ihre Ideen und Impulse, auf Ihre europäischen Netzwerke und Ihr Engagement! Europa ist mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Es ist eine Gemeinschaft gemeinsamer Werte. Ihr Fundament ist die europäische Kultur und ihre Einheit in der Vielfalt.
Ich bin überzeugt: Nach Corona brauchen wir beides: einen Green Deal für einen nachhaltigen und ökologischen wirtschaftlichen Wiederaufbau und einen Cultural Deal zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Raums der Öffentlichkeit und Kultur.
Lassen Sie uns darüber sprechen. Am liebsten persönlich in Potsdam. Wenn wir jetzt die Weichen richtig stellen, kann es uns gelingen, dass Corona einmal vor allem als eins in Erinnerung bleibt: als Symbol für eine genutzte Chance.
Herzlichst,
Ihre Michelle Müntefering MdB
Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt
Grußnote des Jurypräsidenten, Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld
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Unzählige Kulturpreise ehren erfolgreiches künstlerisches und publizistisches Schaffen und sind damit ein unentbehrliches Element der Förderung und Ermöglichung von Kunst und Kulturvermittlung einerseits und für die Preisträger eine hervorragende Kommunikationsmöglichkeit andererseits, die zugleich angemessene Aufmerksamkeit und Würdigung verschaffen. In Deutschland wird die Zahl seit 1978 im Handbuch der Kulturpreise erfasst, die Zahl der regelmäßig vergebenden Kulturpreise liegt im Jahr 2020 bei über 2.500. Die Anzahl stetig steigt von Jahr zu Jahr und einige Kritiker sprechen bereits von Inflation und Banalisierung…
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Im letzten Jahr wurde ich selbst nach langjähriger Tätigkeit als Juror des Europäischen Kulturmarken-Awards von meinen Jurykolleg*innen als Präsident dieses hoch geachteten Wettbewerbs gewählt. Doch was ist eigentlich das Besondere an diesem Award und unterscheidet ihn von anderen Wettbewerben? Wie hat es der Europäische Kulturmarken-Award innerhalb von 15 Jahren geschafft, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa als der avancierteste Kulturpreis gehandelt zu werden?
Über die Preisverleihung der letzten Jahre fand ich in der Presse überzeugende Argumente dafür: “Anarchie in ihrer kulturviertesten Form“ titelte vor zwei Jahren die Süddeutsche, von der „Preisverleihung der Kultur-Oskars“ schrieb die Neue Westfälische und von „Hollywood-Duft“ berichtete Crescendo. Das faszinierende an diesem Erfolg ist, das es sich der Europäische KulturmarkenAward zur Aufgabe gemacht hat, das enorme Potential des gesamten europäischen Kulturmarktes sehr tiefgründig und doch so herrlich unkonventionell sichtbar zu machen sowie Kreativität, Kultur, Wirtschaft, Tourismus, Bildung und Nachhaltigkeit innerhalb eines faszinierenden und zukunftsorientierten Marktes zusammenzudenken und diejenigen auszuzeichnen, die die Rahmenbedingungen dafür schaffen und diesen Markt steuern: Die unzähligen Kulturmanager*innen in Europa, deren Berufsbild und unermüdliches Engagement damit in unserer Gesellschaft enorm gestärkt wurde.
Mit der Auszeichnung dynamischer Kulturprojekte stimuliert der Europäische KulturmarkenAward die Kreativität der unzähligen Kulturmanager*innen, lebendig zu denken und Neues zu wagen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und mit den eingereichten Projekten Trends im europäischen Kulturmarkt zu setzen, die den Markt und unsere Gesellschaft verändern. Dieser Wettbewerb fördert zugleich Vielfalt, Kreativität und Managementfähigkeiten als unerschöpfliche Energiequelle kultureller Entwicklung. Darüber hinaus fördert er herausragendes Marketing, identitätsbasiert Markenführung und effiziente Markenpflege im Kulturbereich als eine Kunstform des 21. Jahrhunderts, die das Publikum zu den unzähligen Kulturanbietern lockt. Und da das Herz erfolgreicher Kulturmarken ohne eine weltoffene ästhetische Haltung nicht so richtig schlagen will, ist der Europäische KulturmarkenAward auch politisch, kulturpolitisch.
Sie können sich vorstellen, wie ich mich als Jurypräsident auf den Jubiläumsjahrgang und Ihre Bewerbungen freue. Denn Europas avanciertester Kulturpreis ist nicht der Olymp für Bewährtes, sondern der Humus, auf dem Ihre Ideen wachsen und Ihre innovativen Projekte sichtbar werden. Meinen besonderen Dank möchte ich gern an das Causales-Kollegium um den Kulturmanager Hans-Conrad Walter richten, der diesen Wettbewerb ins Leben gerufen hat und seit 15 Jahren mit seinen stets neuen Ideen weiterentwickelt. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Jurykolleg*innen, die jährlich in einer intensiven, lebendigen und mitunter kontroversen fachlichen Reflexion die richtigen Entscheidung fällen. Dem diesjährigen Wettbewerb wünsche ich viele preiswürdige Einsendungen und eine unvergessliche Preisverleihung in der „Night of Cultural Brands“ im Nikolaisaal Potsdam.
Herzlichst, Ihr Dr. Hagen Lippe-Weißenfeld
Vorstand Kulturpolitische Gesellschaft e.V.
Grußnote des Initiators, Hans-Conrad Walter
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Als im Jahr 2006 der erste Wettbewerb um die erfolgreichste Kulturmarke in Deutschland mit einer öffentlichen Online-Umfrage mit 14.000 Votings startete hat wohl niemand geahnt, dass der mittlerweile „europäische“ Kulturmarken-Award nur 15 Jahre später als der avancierteste Kulturpreis in Europa gehandelt wird. Seit seiner Geburtsstunde hat sich der unabhängige Wettbewerb jährlich weiterentwickelt, neue Kategorien aufgenommen und bestehende modifiziert, um den Kulturmarkt zu stimulieren, das enorme kulturelle Potenzial sichtbar zu machen und sowohl Kreativität als auch dynamische Kulturprojekte und außergewöhnliche Persönlichkeiten auszuzeichnen.
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Dabei ist innovatives Kulturmanagement in jeder der acht Kategorien die Grundlage für die hochkarätigen Auszeichnungen. Kulturpolitische Haltung, innovative Programmatik, identitätsbasierte Markenentwicklung, ästhetische und effiziente Markenpflege sind zudem wichtige Elemente der Jurybewertung. Darüber hinaus werden Trends im Kulturtourismus, der Stadtkultur, der kulturellen Bildung sowie die Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen auszeichnet. Damit richtet sich der Europäische Kulturmarken-Award an Kulturanbieter, kulturfördernde Unternehmen, Stiftungen, Kommunen, Tourismusregionen und Medien.
Die wichtigste Figur innerhalb des Europäischen Kulturmarken-Awards ist die AURICA, die als Preisskulptur jährlich in allen Kategorien vergeben wird. Die Ikone des europäischen Kulturmarktes ist eine 23 Zentimeter hohe, im Bronzegussverfahren hergestellte Bronzestatue. Europäisch ist auch ihr Name - AURICA, ein rumänischer Mädchenname, der die Goldene meint, trägt alles in sich, was so begehrenswert ist: Aura, Aurum und Heureka. Die Skulptur steht für die Exzellenz, Attraktivität und Vielfalt des europäischen Kulturmarktes und versinnbildlicht die wertvolle Vermittlungsarbeit der europäischen Kulturanbieter*innen und das leidenschaftliche Engagement europäischer Kulturförderer*innen.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Wettbewerbes trägt die engagierte 40-köpfige Expertenjury, die unter der innovativen Führung des Jurypräsidenten Dr. Hagen Lippe Weißenfeld in acht Fachjurys in einem mehrstufigen Verfahren aus den Bewerbungen die Nominierten und Preisträger*innen auswählt. Einmalig ist das Netzwerk aus 50 Partner*innen und Sponsor*innen, die die jährliche Finanzierung gewährleisten. Dank des herausragenden Engagements von Jury und Partner*innen konnte der Europäische Kulturmarken-Award in den letzten dreizehn Jahren mit der Vergabe von 79 Awards an Institutionen und Unternehmen sowie an 18 herausragende Kulturmanager*innen wesentliche Impulse für den europäischen Kulturmarkt setzen.
Im Jubiläumsjahr wollen wir wieder Neues wagen und auf die aktuellen gesellschaftlichen Notwendigkeiten innerhalb des Klimawandels und der Verantwortung von Kulturproduzent*innen und Kulturanbieter*innen innerhalb des Green Deals reagieren. Gemeinsam mit der Expertenjury haben wir die Ausschreibungskriterien der acht Kategorien des Europäischen Kulturmarken Awards um das Kriterium Nachhaltigkeit erweitert. Darüber hinaus loben wir erstmalig den „Europäischen Preis für Nachhaltigkeit im Kulturmarkt“ aus und wollen mit Ihnen gemeinsam ein Zeichen für die Transformation zu nachhaltigen Kulturbetrieben und eine klimafreundliche Kulturwirtschaft setzen.
Für die alle Bewerber*innen, Nominees und Preisträger*innen rollen wir auf der diesjährigen Preisverleihung der Europäischen Kulturmarken-Awards mit der Kulturmarken-Gala „Night of Cultural Brands“ am 26. November im Potsdamer Nikolaisaal den roten Teppich aus und verleihen die begehrten Auricas vor 750 Entscheidungsträgern aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien.
Als Initiator lade ich Sie herzlich bis zum 31. August 2020 zur aktiven Bewerbung ein, freue mich im Namen unserer Expertenjury auf Ihre Bewerbung und natürlich auf unvergessliche Emotionen innerhalb der Kulturmarken-Gala „Night of Cultural Brands“ in der Klimastadt Potsdam! Mein besonderer Dank gilt meinem engagierten Team, allen Förderer*innen, Partnern*innen, Juror*innen und Mitwirkenden für Ihre großzügige Unterstützung, insbesondere dem Land Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam.
Ihr Hans-Conrad Walter
Geschäftsführender Gesellschafter der Causales – Gesellschaft für Kulturmarketing und Kultursponsoring mbH